Nach der Veröffentlichung von Billy Joels erstem Solo-Album
"Cold Spring Harbor" 1971 gab es Streitigkeiten mit der damaligen Plattenfirma. "Columbia" gab Billy Joel schließlich einen neuen Vertrag und die Chance, sein zweites Album, "Piano Man", aufzunehmen. Der Titelsong sollte nicht nur seine erste Single in den US-Charts werden, sondern auch einer der bekanntesten Songs seiner Karriere, der ihm zunächst ein Image gab, das er so nicht unbedingt wollte: Denn die Geschichte vom Mann, der in kleinen Bars am Klavier sitzt, ist nicht unbedingt autobiographisch - Joel kommt ursprünglich aus einer Hard Rock-Band. Aber offensichtlich ließ er sich als Singer/Songwriter besser vermarkten, so dass es auch einige Zeit und Tourneen dauerte, bis er als "Rocker" wahrgenommen wurde.
Das Album "Piano Man", wie auch der Nachfolger
Streetlife Serenade produziert von Michael Stewart, nah, Joel ausschließlich mit Studio-Musikern auf - u.a. mit dem Banjo-Spieler Eric Weisberg, der mit "Dueling Banjos" aus dem Film "Beim Sterben ist jeder der Erste" gerade einen Single-Hit hatte. Als weitere Singles erschienen "Travellin' Prayer" und "Worse Comes To Worst", die zwar nur mäßigen Erfolg in den Pop-Charts hatten - für einen Newcomer, der mehr auf den Album-Sektor schien, waren drei Chart-Singles für sein "Major Debüt" allerdings schon eine Menge.
Aber noch zwei weiteres Songs sind auf "Piano Man" zu hören, die aus dem Repertoire von Billy Joel nicht mehr wegzudenken sind: Zum einen das sieben Minuten lange, "Captain Jack", der Schlusstrack des Albums, zum anderen "The Ballad Of Billy The Kid", ein Song mit einem Schuss Country, der - wie viele Joel-Songs gerade der Frühzeit - durch das Intro und eine eingängige Klavierpassage im Ohr blieb.